Grußwort des Vorsitzenden

 Herzlich willkommen auf der "Rennbahn"

 

Liegt für Sie auch das höchste Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde? Dann sind Sie richtig bei uns auf der Rennbahn! Reiten kann für jeden ein Vergnügen sein! Unabhängig vom Alter oder vom Grad des Könnens, unabhängig davon , ob man lieber spazieren reiten, sich bei Distanzritten oder beim Springen, der Dressur oder Vielseitigkeit sportlich betätigt oder sogar an Turnieren teilnimmt. Zum Reiten lernen ist es übrigens nie zu spät!

Und - wer einmal angefangen hat, zu reiten, den lässt dieser Sport meistens ein Leben lang nicht mehr los....

 

Der Reit- und Traberclub Ditmarsia bietet Ihnen alles, was das Reiter-Herz begehrt:

 

Eine großzügige Reitanlage, eine Top- Lage und, das Wichtigste, engagierte Mitglieder für ein lebendiges Vereinsleben. Sowohl Anfänger als auch ambitionierte fortgeschrittene Reiter jeden Alters finden bei uns ideale Bedingungen vor.

Überzeugen Sie sich vor Ort - wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

 

Raimon Joesten

1. Vorsitzender

Chronik

Es war um die Jahrhundertwende. Die Stadt Heide, durch das Umland landwirtschaftlich geprägt, erfüllte die Funktion eines Umschlagplatzes für Handel und Handwerk in Dithmarschen. Die Aufzucht von Vieh und Pferden spielte in der landwirtschaftlichen Produktion eine wesentliche Rolle.

In dieser Zeit des Umbruchs und der Industrialisierung begann auch der Trend, Pferde nicht nur zu Arbeitszwecken, sondern auch für den Sport und den Sonntag aufzuziehen. So brachte um das Jahr 1890 der Heider Land- und Gastwirt Heinrich Ehlers eine Traberstute namens „Garbe“ nach Heide. Dieses Pferd verfügte offenbar über erhebliche Qualitäten und erregte unter den Pferdezüchtern Dithmarschens einiges Aufsehen. Außer Herrn Ehlers versuchten nun auch andere ihr Glück auf diesem Gebiet. Nachdem jetzt das Trabrennpferd hierzulande seinen Einzug gehalten hatte, nahm es nicht wunder, dass seitens der verschiedenen Züchter der Wunsch nach einem Leistungsvergleich wach wurde.

Am 4. März 1904 tagte das Rennkomitee in Ehlers‘ Gasthof. Die Initiatoren Hermann Böttger, Bennewohld, Bernhard Henning, Heide und Heinrich Ehlers, Heide beschlossen zur Absicherung des geplanten Renntages die Gründung eines Vereins mit dem Ziel der Abhaltung von Trabrennen und der Förderung der Aufzucht von Trabrennpferden. Schriftführer Dreessen wurde beauftragt, den Verein unter dem Namen Traber-Klub Ditmarsia anzumelden.

Dies war die Geburtsstunde des Vereins. Am 12. Juni 1904 wurde auf dem damals noch unbefestigten Heider Marktplatz die erste Trabrennveranstaltung durchgeführt. Diese ersten Rennen auf der 500 Meter langen und 10 Meter breiten Bahn wurden ein großer Erfolg. Teilnehmer aus ganz Schleswig-Holstein und Hamburg, 8.000 Zuschauer und einige Tausend Mark Überschuss vermeldete die Presse.

Gestärkt durch den Erfolg forderte der Vorstand des Traberklubs für den zweiten Renntag die Entfernung einer Linde, die die Fahrer behindert hatte. Da die Stadtväter Heides zögerten, wurde man ‚aushäusig’ und veranstaltete am 27. Mai 1905 ein sogenanntes Provinzialrennen in Elmshorn. Die Männer des Traberclubs gewannen an Einfluss und so stand die Linde am folgenden Renntag auf dem Marktplatz am 18. Juni 1905 nicht mehr im Weg.

Auch der weiteren Entwicklung des Clubs schien nichts im Wege zu stehen und so wurde im Dezember 1905 die erste Satzung genehmigt. Der Renntag des Jahres 1906 bedeutete allerdings einen Rückschlag, da das Geläuf nach einem Sturzregen in einem katastrophalem Zustand war, denn die Marktdiagonalen waren schon damals gepflastert und wurden für die Rennen mit Torfmull abgedeckt. Dieser wurde jedoch fortgespült.

Es entstand der Wunsch nach einer eigenen Sportanlage. Mit einer großen Werbeaktion wurde innerhalb kurzer Zeit die Zahl von 270 Mitgliedern erreicht. Es war eine Aufnahmegebühr von 300 Goldmark zu entrichten. Von diesem Geld konnte ein knapp 14 Hektar großes Gelände erworben werden. Aufgrund des sandigen Bodens war es gut für die beabsichtigten Zwecke geeignet und gleichzeitig nicht zu teuer. So reichte das eingebrachte Kapital außerdem zur Herrichtung eines Trabrenngeläufs und zum Bau einer 500 Menschen fassenden Tribüne mit Einstellmöglichkeiten für Pferde.

Dieses Gelände, die Fichtenhain-Rennbahn, ist noch heute im Besitz des Vereins. Der Reit- und Traberclub Ditmarsia ist damit als einer der wenigen Rennvereine in Deutschland Grundeigentümer seiner Rennbahn. Die Stammmitglieder aus jener Zeit, bzw. deren Erben, haben noch heute freien Eintritt zu allen Veranstaltungen auf der Fichtenhain-Rennbahn.

Eingeweiht wurde die Rennbahn am 16. Juni 1907 mit einem glanzvollen Renntag. Vor und nach dem ersten Weltkrieg waren die Renntage gesellschaftliche Ereignisse ersten Ranges. Die Reichsbahn setzte Sonderzüge ein und in der Hochzeit wurden zwei Rennwochen im Juni und September veranstaltet. Unter der Woche wurde ein entsprechendes Rahmenprogramm, wie Bälle, Ausflüge nach Sylt oder andere Sportveranstaltungen geboten.

1924 wurde eine zweite Tribüne mit Verglasung und Restaurant im Erdgeschoss gebaut. Im Jahre 1925 gab es erneut Gelegenheit, Mut und Unternehmergeist zu zeigen. In Zusammenarbeit mit dem Automobilclub entstand eines der modernsten und schnellsten Autodrome seiner Zeit in Europa. Die überhöhten Steilkurven sind noch heute zu erkennen. Die Veranstaltungen waren mit 20 bis 30.000 Zuschauern ein großer Erfolg und so wurde 1926 eine dritte Tribüne erstellt.

Im Jahre 1930 baute der 1923 gegründete Reiterverein Ditmarsia auf dem Gelände des Traberclubs eine Reithalle an die bestehende erste Holztribüne an. Durch die Olympiateilnehmer und -sieger Hans-Hermann Evers, Kurt Jarasinski und insbesondere den unvergessenen Fritz Thiedemann kam die Reiterei in Heide zur Blüte. Die Fichtenhain-Rennbahn in Heide wurde auch in Reiterkreisen zu einem Begriff im In- und Ausland.

In den 30er Jahren war es dem Traberclub nach der Weltwirtschaftskrise nur noch sporadisch möglich eigene Renntage durchzuführen. Es wurden aber in fast jedem Jahr Trabrennen im Rahmen anderer Veranstaltungen gefahren. Auch die Autorennbahn verfiel zunehmend.

Der erste Rennveranstaltung nach dem zweiten Weltkrieg fand 1951 statt. Sie wurde vom Traberclub gemeinsam mit dem Dithmarscher Automobilclub unter dem Motto „Motor und Pferd“ aufgezogen. In der Folge wurden bis 1976 Trabrennen gelaufen, oftmals gemeinsam mit Auto- und Motorradrennen oder einem Reitturnier.

1977 wurde das schwärzeste Jahr der beiden Ditmarsia-Schwestern. Der Reiterverein hatte die alte Reithalle 1963 aufwendig renoviert und um Stallungen, einem Casino und Innentribünen erweitert. Da die Reithalle auf Grund und Boden des Traberclubs stand, wurde die Verbindung durch einen Erbbaurechtsvertrag fundamentiert. Diese Reithalle ist dann im Mai 1977 zusammen mit der ersten Tribüne abgebrannt. Einen Monat später ging die zweite Tribüne mit der Restauration in Flammen auf.

Die Rennbahngaststätte konnte noch im gleichen Jahr durch den Traberclub wieder aufgebaut und eröffnet werden. Die feierliche Eröffnung der neuen Reithalle fand nach schwieriger Planung und zähen Verhandlungen im Januar 1980 statt. Die Gesamtkosten für die Wiederherstellung der Gebäude betrugen fast zwei Millionen DM.

Der Reiterverein Ditmarsia geriet 1983 in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten und um einen Konkurs des Reitervereins und eine mögliche Zweckentfremdung der Reithalle zu vermeiden, beschloss die Mitgliederversammlung des Traberclubs die Verbindlichkeiten und die Aufgaben des Reitervereins zu übernehmen. Daraufhin wurde am 10. April 1985 der Club in „Reit- und Traberclub Ditmarsia e. V. Heide“ umbenannt.

Durch den Verkauf der Rennbahngaststätte wurde die Schuldentilgung vorangetrieben. Und so konnte 1989 endlich wieder eine Trabrennveranstaltung durchgeführt werden. Diese fandet seitdem einmal jährlich mit großem Erfolg statt. Unter den regelmäßigen Teilnehmern sind mit Henning Rathjen und Heiner Christiansen die erfolgreichsten Fahrer der norddeutschen Traberszene. Je nach Wetterlage fanden sich dazu jedes Jahr rund 6.000 Zuschauer ein. Durch die sinkenden Wetteinlagen ist es für den Verein leider nicht mehr möglich ein Trabrennen stattfinden zulassen, das letzte Trabrennen fand 2011 statt.

Neben der insgesamt fast 14 Hektar großen Fichtenhain-Rennbahn ist der Club heute Eigentümer der Reithalle mit einem Maß von 20 x 60 Meter, rund 50 Boxen, Innentribüne, Jugendräumen und überdachter Außentribüne (der Abel-Hall, auch mit einem Maß von 20x60m), sowie einem Wohnhaus für den Reitlehrer/ Pächter